KLAR! Pitztal

WAS IST DIE KLAR! PITZTAL

Klimawandel – Anpassung – Pitztal


KLAR! steht für Klimawandelanpassungsmodellregion und ist ein Förderprogramm des österreichischen Klima- und Energiefonds und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Ziel ist es Gemeinden und Regionen zu unterstützen, sich mit den Folgen des Klimawandels zu befassen, sich dadurch vor den Risiken zu wappnen, aber auch mögliche Chancen auszuloten. Im Herbst 2016 wurde das europaweit erste derartige Programm ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es knapp 90 Regionen (Stand 2023) in Österreich, die sich mit dem Thema Klimawandelanpassung beschäftigen. Die Region Pitztal ist seit dem 21.04.2021 eine KLAR! Region und widmet sich derzeit der Umsetzung von konkreten Anpassungsmaßnahmen. 

Die KLAR! ist in mehreren Phasen aufgebaut. Seit April 2023 befindet sich die KLAR! Pitztal in Phase 2:

Phase 0: Antragstellung und Grobkonzept (wurde im Herbst 2020 durchgeführt)
Phase 1: Erstellen eines regionalen Anpassungskonzepts und Durchführen von Bewusstseinsbildungsmaßnahmen (von April 2021 bis Frühjahr 2022)
Phase 2: Umsetzung der Maßnahmen zur Anpassung, wie im regionalen Anpassungskonzept vorgesehen
Phase 3: Weiterführung, Disseminierung und Monitoring in den KLAR!-Regionen
Nähere Informationen zu den KLAR's finden Sie hier

Wie kam es dazu?

Auf Anregung des Landes Tirols und in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement Region Imst, dem Klimabündnis Tirol und AlpS wurde im Sommer 2020 ein Workshop im Pitztal zum Thema KLAR! durchgeführt. Aufbauend auf diesen Workshop haben Gisela Egger (KEM Imst) und Manuel Flür (Regio Imst) das Förderprogramm KLAR! in den einzelnen Gemeinderäten vorgestellt. Dank jeweils positiven Gemeinderatsentschlüssen wurde im September 2020 ein neuerlicher Workshop im Tal organisiert. Bei diesem Workshop wurden bereits erste konkrete Anpassungsmaßnahmen näher thematisiert und der Start für die Bewerbung der Region Pitztal als KLAR! Region gesetzt. Manuel Flür vom Regionalmanagement Bezirk Imst verfasste im Anschluss bis Jänner 2021 den Antrag auf Aufnahme als KLAR! Region beim Klima- und Energiefonds Österreich. 

Im April 2021 wurde der Antrag genehmigt und die KLAR! Pitztal konnte in die Phase 1 starten. Diese Phase diente der Erstellung eines detaillierten Anpassungskonzepts sowie der Herausarbeitung von mind. 10 Maßnahmen. Nachdem das Konzept vom Klima- und Energiefonds genehmigt wurde, konnte offiziell die Phase 2 beginnen. In den kommenden zwei Jahren werden nun die herausgearbeiteten Maßnahmen umgesetzt.

 


Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „KLAR! Klimawandelanpassungsmodellregion“ durchgeführt.

Was ist die KLAR! Pitztal?

WAS IST DIE KLAR! PITZTAL? Klimawandel - Anpassung - Pitztal

KLAR! steht für Klimawandelanpassungsmodellregion und ist ein Förderprogramm des österreichischen Klima- und Energiefonds und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Ziel ist es Gemeinden und Regionen zu unterstützen, sich mit den Folgen des Klimawandels zu befassen, sich dadurch vor den Risiken zu wappnen, aber auch mögliche Chancen auszuloten. Im Herbst 2016 wurde das europaweit erste derartige Programm ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es knapp 90 Regionen (Stand 2023) in Österreich, die sich mit dem Thema Klimawandelanpassung beschäftigen. Die Region Pitztal ist seit dem 21.04.2021 eine KLAR! Region und widmet sich derzeit der Umsetzung von konkreten Anpassungsmaßnahmen. 


 


Die KLAR! ist in mehreren Phasen aufgebaut. Seit April 2023 befindet sich die KLAR! Pitztal in Phase 2:

Phase 0: Antragstellung und Grobkonzept (wurde im Herbst 2020 durchgeführt)
Phase 1: Erstellen eines regionalen Anpassungskonzepts und Durchführen von Bewusstseinsbildungsmaßnahmen (von April 2021 bis Frühjahr 2022)
Phase 2: Umsetzung der Maßnahmen zur Anpassung, wie im regionalen Anpassungskonzept vorgesehen
Phase 3: Weiterführung, Disseminierung und Monitoring in den KLAR!-Regionen
Nähere Informationen zu den KLAR's finden Sie hier

Wie kam es dazu?

Auf Anregung des Landes Tirols und in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement Region Imst, dem Klimabündnis Tirol und AlpS wurde im Sommer 2020 ein Workshop im Pitztal zum Thema KLAR! durchgeführt. Aufbauend auf diesen Workshop haben Gisela Egger (KEM Imst) und Manuel Flür (Regio Imst) das Förderprogramm KLAR! in den einzelnen Gemeinderäten vorgestellt. Dank jeweils positiven Gemeinderatsentschlüssen wurde im September 2020 ein neuerlicher Workshop im Tal organisiert. Bei diesem Workshop wurden bereits erste konkrete Anpassungsmaßnahmen näher thematisiert und der Start für die Bewerbung der Region Pitztal als KLAR! Region gesetzt. Manuel Flür vom Regionalmanagement Bezirk Imst verfasste im Anschluss bis Jänner 2021 den Antrag auf Aufnahme als KLAR! Region beim Klima- und Energiefonds Österreich. 

Im April 2021 wurde der Antrag genehmigt und die KLAR! Pitztal konnte in die Phase 1 starten. Diese Phase diente der Erstellung eines detaillierten Anpassungskonzepts sowie der Herausarbeitung von mind. 10 Maßnahmen. Nachdem das Konzept vom Klima- und Energiefonds genehmigt wurde, konnte offiziell die Phase 2 beginnen. In den kommenden zwei Jahren werden nun die herausgearbeiteten Maßnahmen umgesetzt.

 


Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „KLAR! Klimawandelanpassungsmodellregion“ durchgeführt.

Ausgangslage Pitztal






Ein knapp 40 km langes Seitental, welches südlich von Imst in das Inntal mündet bildet den Lebensraum Pitztal. Die Pitze hat sich schluchtartig in das Tal eingeschnitten und prägt das Erscheinungsbild. Entlang des Tales erstrecken sich vier Gemeinden: Arzl im Pitztal am Eingang des Tales, Jerzens flankiert die orographisch rechte Seite, ihr gegenüber liegt Wenns. Den Abschluss bildet St. Leonhard im Pitztal. Die reichhaltige Kultur- und Naturlandschaft spiegelt sich in zwei Schutzgebieten und einem Natura 2000 Gebiet wider. Deren Inwertsetzung widmet sich der Naturpark Kaunergrat.


Wirtschaftlich ist das Tal stark vom Wintertourismus geprägt. Die Landwirtschaft spielt im äußeren Tal eine nennenswerte Rolle. Die dortigen Gemeinden weisen zudem noch ein ausgewogenes Verhältnis an Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsbetrieben auf.  


Steile Hänge bilden ein Potential für Naturgefahren in Kombination mit der geographischen Lage als inneralpines Trockental und der touristischen Ausrichtung ist das Tal auch vom Klimawandel betroffen. Konkret gibt es folgende Herausforderungen:



Wald: Der Wald ist durch die zunehmende Trockenheit und dem Anstieg der Durchschnittstemperatur in Gefahr. Die Schutzfunktion des Waldes nimmt dadurch ab. Insbesondere im hinteren Pitztal stellen im Winter Lawinen eine besondere Bedrohung dar. Durch den Verlust des Waldes, geht auch die Schutzfunktion verloren. Durch den Trockenstress ist der Wald zudem anfälliger für Schädlinge, wie etwa den Borkenkäfer. Ein weiterer Aspekt den Wald betreffend, ist das potenzielle Ansteigen der Waldgrenze. Dies könnte vor allem Almen vor neue Herausforderungen stellen.
Starkregenereignisse: Die Zunahme von Starkregen führt zu multiplen Problemen im Tal. Zum einen kommt es zu vermehrten Auftritten von Muren und anderen Massenbewegungen und zum anderen stößt die kommunale Infrastruktur hier an die Grenzen. In Jerzens beispielswiese ist zudem die Versickerung auf den eigenen Grundstücken problematisch, da aufgrund der Hanglage darunterliegende Gebäude betroffen sind.
Vermehrte Massenbewegungen: Im Allgemeinen führen steigende Temperaturen und die dadurch bedingten Begleiterscheinungen (Permafrostrückgang, Starkregen, Zunahme an Starkschneeereignissen) zu einem steigenden Risiko von Naturgefahrenereignissen, wie Muren, Lawinen, Hangrutschungen, Steinschlag, Felsstürze, etc. Diese stellen nicht nur eine Gefahr für die Basisinfrastrukturen wie Gebäude, Straßen etc. dar, sondern auch für touristische Infrastrukturen, wie Wanderwege.  Die dadurch notwendigen Schutzmaßnahmen werfen auch zukünftige Raumordnungsfragen auf – hier könnte es zu Raumnutzungskonflikten kommen. Die Gemeinden warfen hier insbesondere die Frage nach der Entsorgung des Geschiebematerials auf.
Wind: Im KLAR! Workshop wurde die Zunahme von Stürmen etc. angemerkt. Diese führen bei den Wäldern zu Windwürfen, darüber hinaus tragen Stürme zum Abbau der obersten Bodenschicht bei. Es gilt den wertvollen Oberboden (humusreich) zu erhalten.
Bewässerungsproblematik: Durch steigende Temperaturen und dadurch bedingt auch längeren Trockenphasen wird es im Tal zu Herausforderungen in Punkto Bewässerung kommen. Dies stellt insbesondere die Landwirtschaft vor Herausforderungen.
Hitzeinseln: Das Pitztal ist aufgrund seiner Höhenlage nicht von sehr hohen Extremtemperaturen betroffen, in den Dorfzentren könnten sich allerdings bedingt durch die Bauweise kleinräumige Hitzeinseln bilden. Dies könnte das gesellschaftliche Leben in diesen Inseln beeinflussen.
Neophyten: Bedingt durch wärmere Temperaturen wandern auch zunehmend nicht einheimische Tier- und Pflanzenarten ein. Diese Neophyten stellen eine Bedrohung für die heimischen Tier- und Pflanzenarten dar und gefährden die Biodiversität.
Schneemangel: Bedingt durch die höheren Temperaturen werden Tage mit Schneebedeckung weniger. Das führt zu schlechteren Ausgangsbedingungen für den Wintertourismus (Verlagerung der Gäste, Verschiebung der Saisonstarts, etc.). Angemerkt sei hier, dass der Pitztaler Gletscher als eines der schneesichersten Skigebiete Österreichs gilt. Vom Schneemangel dürfte somit primär das Skigebiet Hochzeiger betroffen sein. Aber auch der Gletscher muss sich auf Veränderungen einstellen.
Rückgang der Gletscher: Obwohl neuste Klimaberechnungen eine verhältnismäßig lange Schneesicherheit am Gletscher voraussagen, wird auch der Gletscher zurückgehen. Dahingehend kommt es zu einer Gefährdung der dortigen Infrastruktur und aufgrund einer reduzierten Abflussmenge im Sommer/Herbst könnte es zu einer Reduktion der Stromerzeugnis bei den regionalen Wasserkraftwerken kommen






Träger und Unterstützer

Träger KLAR! Pitztal


An der KLAR! Pitztal sind folgende Gemeinden beteiligt:


Arzl im Pitztal
Jerzens
Wenns
St. Leonhard im Pitztal


Getragen wird das Projekt vom Planungsverband Pitztal. 


Unterstützer der KLAR! Pitztal

Die nachfolgend genannten Institutionen unterstützen die KLAR! Pitztal im Zuge der Vorbereitung auf die Bewerbung oder aber aktiv in der Umsetzung der Phase 1. 

Regionalmanagement Region Imst
Klima- und Energiemodellregion Imst
Umweltbundesamt
Klima- und Energiefonds Österreich
Kommunalkredit Public Consultig GmbH
ZAMG
CLEAN ALPINE REGION Pitztal
Klimabündnis Tirol
KLAR! Kaunergrat
Land Tirol Abt. Landesentwicklung
AlpS

 

Aktivitäten

Beschreibung Aktivitäten

Was läuft aktuell in der KLAR! Pitztal?

Nachfolgend eine Auflistung der wichtigsten Veranstaltungen im Rahmen der KLAR! Pitztal. Dazwischen finden laufend Abstimmungstreffen mit wichtigen Akteurinnen und Akteuren im Tal statt. 


April 2023:



18.04.2023 – Pressegespräch zu Pitztal summt und Auftakt Phase 2
11.04.2023 – Anstellung Nina Debelius als KLAR! Managerin für 20 Wochenarbeitsstunden

November 2021:



12.11.2021 – Teilnahme Veranstaltung Vernetzung Energiegeladene Regionen Tirols
11.11.2021 –Veröffentlichung KLAR! News 03
09.11.2021 – Auftaktveranstaltung “Das Pitztal summt”
04.11.2021 – Informationsveranstaltung Starkregen/Klimawandel/Regenwassertankförderung
03.11.2021 – Sitzung des Planungsverbandes und Absegnung der konzipierten Maßnahmen

Oktober 2021:



15.10.2021 – KLAR! Dialog Tirol mit Beitrag der KLAR! Pitztal 
07.10.2021 – Vortrag Ausgeträumt! Was hat die Biodiversitätskrise mit Schokolade zu tun

September 2021:



23.09.2021 – Veröffentlichung KLAR! News 02
15.09.2021 – Austauschgespräch Neophyten mit der Bergwacht Tirol und der KEM Imst
08.09.2021 – KLAR! Pitztal Bildungsworkshop – Kick off
07.09.2021 – GR-Beschluss Arzl im Pitztal bzgl. Pitztal summt und Regenwasserprojekt Pitztal
02.09.2021 – GR-Beschluss Jerzens bzgl. Pitztal summt und Regenwasserprojekt Pitztal

August 2021:



24.08.2021 – GR-Beschluss Jerzens bzgl. Pitztal summt und Regenwasserprojekt Pitztal
23.08.2021 – 2. Sitzung des KEM/KLAR! Pitztal Teams Jerzens
19.08.2021 – GR-Beschluss St. Leonhard im Pitztal bzgl. Pitztal summt und Regenwasserprojekt Pitztal

Juli 2021:



26.07.2021 – Veröffentlichung KLAR! News 01
19.07.2021 – Pressenkonferenz zum Auftakt der KLAR! Pitztal (Pressetext Dem Klimawandel die Stirn bieten & Presseinformation KLAR! Pitztal)
13.07.2021 – Aussendung eines Artikels für die Gemeindezeitungen zum Thema Invasive Neophyten (Presseinformation KLAR! Pitztal)
12.07.2021 – Auftakt zur Gründung eines KEM/KLAR! Teams in Wenns
07.07.2021 – Austauschgespräch mit KLAR! Kaunergrat – Ideen und Ansätze für Kooperationsprojekte 
05.07.2021 – Vorgespräch zur Gründung eines KEM/KLAR! Teams in Wenns
01.07.2021 – Anstellung Manuel Flür als KLAR! Manager für 20 Wochenarbeitsstunden

Juni 2021: 



29.06.2021 – Teilnahme Onlineveranstaltung “Wir machen Kleinwälder klimafit”
22.06.2021 – Sitzung des e5 Teams in Arzl im Pitztal – Aufnahme und Workshop von KLAR! Pitztal Themen
02.06.2021 – Umweltbundesamt und KPC – Workshop für alle KLAR!’s in Phase 1

Mai 2021:



26.05.2021 – 1. Sitzung des KEM/KLAR! Pitztal Teams Jerzens

April 2021:



21.04.2021 – Genehmigung der KLAR! Pitztal durch den Klima- und Energiefonds

Maßnahmen Phase 2

Die Phase 2 dient dazu, die im regionalen Anpassungskonzept angeführten Maßnahmen umzusetzen. Folgende Punkte wurden herausgearbeitet und werden derzeit umgesetzt:



Öffentlichkeitsarbeit: Um in der Bevölkerung Bewusstsein für die KLAR! zu schaffen und entsprechend zu informieren, ist die Öffentlichkeitsarbeit ein zentrales Thema. Neben der klassischen Pressearbeit mit regionalen Printmedien, spielt auch der Webauftritt wie die Homepage und gem2go eine große Rolle. Außerdem wird es wie in Phase 1 die KLAR! News geben, die über aktuelle Themen aus dem Bereich Klimawandel und Klimawandelanpassung informieren. Auch die Durchführung von Veranstaltungen gehört zu dieser Maßnahme und soll eine bessere Vernetzung und den Zugang zu relevanten Informationen erleichtern.
Klimawandel und dessen Folgen im Rettungsdienst: Die Abhaltung eines Schulungsabends für Rettungssanitäter*innen und die Etablierung eines First Responder Teams im mittleren Pitztal wurden schon umgesetzt und konnten für eine gesteigerte Sensibilisierung sowie die Verbesserung der Hilfsfristen im mittleren Pitztal sorgen.
Umgang mit Hitze: Um für das Thema Hitze und den Umgang mit Hitzenotfällen zu sensibilisieren ist die Anhaltung einer Informationsveranstaltung zum Thema Hitze, die Gestaltung und der Druck eines Infofolders sowie die Abhaltung eines Erste-Hilfe-Kurses geplant. Teile sind bereits umgesetzt.
Klimawandel-Bildung: Die in Phase 1 bereits begonnene Maßnahme wird in der Phase 2 vollständig umgesetzt. Dazu gehören die Durchführung von Workshops in Schulen zum Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung und die Anschaffung von Büchern für die Büchereien im Tal zum Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung.
Resiliente Tourismusregion Pitztal: Hauptfeld dieser Maßnahme ist die Bewusstseinsbildung und Vernetzung bei relevanten Akteur*innen auch im Hinblick auf das Thema Naturgefahren.
Klimafitte Gärten im Tourismus und Privat: Im Rahmen des Projektes “Das Pitztal summt” wurden bereits mehrere naturnahe Grünflächen in den Gemeinden realisiert. Außerdem gab es Familiennachmittage und themenorientierte Workshops sowie die Bereitstellung von kostenlosem heimischem Saatgut für die Bevölkerung im Pitztal.
Zukunftsfitte Landschaftselemente: Um den Schutzwald zu stärken und die generelle Waldsituation zu verbessern sowie die Sensibilisierung in diesen Bereichen zu erhöhen, werden klimafitte Bäume im Projektgebiet gepflanzt, konkrete Neophyten-Managementmaßnahmen angewandt sowie bewusstseinsbildende Aktionen durchgeführt.
Regenwassertonnen: Die Durchführung eines Postwurfs und die Abwicklung der Bestellung und Anschaffung von Regenwassertanks sind bereits durchgeführt.
Klimafittes und energieeffizientes Bauen: Dieser Maßnahme beinhaltet die Bereitstellung eines für die Region angepassten Bauleitfadens sowie die Abhaltung einer bewusstseinsbildenden Aktion zum Thema klimafittes Bauen & Wohnen.
Landwirtschaft im Klimawandel: Die Steigerung des Bewusstseins für die Herausforderungen in der Landwirtschaft und die Vernetzung der Landwirt*innen in der Region sollen mit der Durchführung bewusstseinsbildender Aktionen und dem Druck und der Gestaltung einer Informationsbroschüre gesteigert werden.
Themenweg Ökosystemdienstleistungen: Ein Themenweg zu Ökosystemdienstleistungen soll realisiert werden. Dazu gibt es eine studentische Arbeit zu dem Thema. Außerdem wird es eine Exkursion zur Weiterbildung für Naturführer*innen und Wanderführer*innen geben.
Bewässerung Arzl im Pitztal: Da die Bewässerung vor allem im vorderen Teil des Tals zunehmend ein Thema wird, sollen Workshops zur Bewässerung in Arzl im Pitztal stattfinden. Zudem wird eine Studie zu Teilaspekten der Bewässerung der Gemeinde durchgeführt.

Maßnahmen Phase 1

Im Rahmen der Phase 1, welche von Juli 2021 bis Jänner 2022 dauerte, wurden folgende Maßnahmen realisiert:


Erstellung eines detaillierten Anpassungskonzepts

Ziel der Phase 1 war es vor allem ein detailliertes Anpassungskonzept für die Region Pitztal zu verfassen. Neben der Recherche im Tal zu relevanten Klimathemen, den Gesprächen mit wichtigen Akteurinnen und Akteuren galt es hier auch die übergeordneten Strategien und Ziele einzuarbeiten. Des Weiteren enthält das Anpassungskonzept auch konkrete Zahlen und Fakten hinsichtlich der klimatischen Veränderungen im Tal. Kernstück des Konzepts bilden 12 Maßnahmen, welche im Rahmen der Phase 2 realisiert werden sollten. Diese 12 Maßnahmen wurden im Rahmen der Phase 1 bereits konkret beschrieben, geplant und mit Kosten hinterlegt, sodass Phase 2 direkt mit der Realisierung starten konnte. 


Bewusstseinsbildende Maßnahmen:

Im Rahmen der Phase 1 galt es neben der Verfassung des Anpassungskonzeptes auch bewusstseinsbildende Maßnahmen umzusetzen.



KLAR! Pitztal News: In der Phase 1 gab es insgesamt 3 KLAR! News, die Informationen rund um das Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung liefern. Die News werden entweder über Gem2Go ausgesandt oder in den Dorfzeitungen der Talgemeinden abgebildet. 
Pressearbeit: Über die Tätigkeiten der KLAR! Pitztal soll auch in der regionalen Presse berichtet werden. Neben der Abhaltung einer Pressekonferenz zu Beginn und zum Ender der KLAR! Pitztal Phase 1 gab es zudem Presseartikel, die das Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung in der Region Pitztal thematisierten.
KLAR! Pitztal Präsenz in den Gemeinden und Informationsveranstaltungen: Die Gemeinden sollen klar kommunizieren, dass sie Teil der KLAR! Region Pitztal sind. Darüber hinaus gab es im Rahmen der Phase 1 zumindest eine Informationsveranstaltung zum Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung . Da die KLAR! Pitztal vor allem auch die Kooperation zu anderen Programmen sucht (bsp.: KEM, CLAR, Regionawirtschaftliches Programm Pitztal, e5, etc.) können diese auch in Kooperation ausgerichtet werden. 
KLAR! Pitztal Bildungsprojekt: Für die Volksschulen sowie die Mittelschule des Pitztals wurde ein Programm zum Thema Klimawandelanpassung entwickelt . Neben der Entwicklung wurde im Rahmen der ersten Phase das Programm zumindest pilothaft an einer Schule im Tal realisiert.
KLAR! Pitztal Internetauftritt: Es gilt auf der Seite www.regio-imst.at einen entsprechenden Internetauftritt der KLAR! Pitztal zu gestalten. Informationen rund um das Thema KLAR!, Klimawandel und Klimawandelanpassung sollen hier offieriert werden. 

Klar! News

Hier finden Sie die aktuellen KLAR! Pitztal News. 


Die KLAR! Pitztal News widmen sich verschiedensten Themen rund um das Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung. Sie werden einmal pro Monat versandt und über die Gem2Go App oder über die Gemeindezeitung der Bevölkerung zur Verfügung gestellt.



KLAR! Pitztal News 03 – Thema Klimawandel und Lawinen 
KLAR! Pitztal News 02 – Thema Hitzewellen und Gesundheit
KLAR! Pitztal News 01 – Thema Kälteeinbrüche und Starkniederschläge

Warum Anpassung?

4 Gemeinden - 1 Ziel - Im Kampf gegen + 5,5 Grad - In der Hoffnung auf +1,5 Grad

Warum Anpassung?

Als ein Klimawandel bezeichnet man eine Abkühlung oder Erwärmung der Erde. Dieser Wandel des Klimas erfolgt global und kann sowohl natürlichen als auch anthropogenen (von Menschen gemacht) Ursprungs sein. Das Klima ist dabei deutlich vom Wetter zu unterscheiden. Das Klima ist der mittlere Zustand der Atmosphäre über einen längeren Zeitraum (meist 30 Jahre) hinweg. Um dieses Klima zu berechnen, werden Daten wie Luftdruck, Temperatur, Niederschlag etc. über einen längeren Zeitraum hinweg erhoben und gemittelt. Das Wetter beschreibt jeweils nur den aktuellen Zustand der Atmosphäre in einem bestimmten Gebiet. 


Was verursacht den Klimawandel?


Ein Klimawandel kann durch verschiedenste Ursachen entstehen (sie nachfolgende Erläuterungen), eine wichtige Triebfeder ist aber der Treibhauseffekt. Einige in der Erdatmosphäre vorhandene Gase wirken ungefähr wie das Glas eines Gewächshauses: Sie lassen Sonnenwärme zwar herein, verhindern aber ihre Abstrahlung zurück in den Weltraum und führen zur Erderwärmung. Viele dieser Treibhausgase sind natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre; infolge menschlicher Tätigkeiten ist jedoch die Konzentration einiger Gase stark angestiegen. Das gilt insbesondere für:



Kohlendioxid (CO2)
Methan
Distickstoffoxid
fluorierte Gase

Quelle:



https://ec.europa.eu/clima/change/causes_de 

Der natürliche Klimawandel


Der natürliche Klimawandel ergibt sich durch natürliche Phänomene, ohne den Einfluss des Menschen. Dazu zählen unter anderem folgende Aspekte:



Änderung der Sonneneinstrahlung: Die Einstrahlung der Sonne ist nicht immer konstant. So kommt es in einem Zyklus von etwa 11 Jahren zu einer vermehrten Aktivität der Sonne. Dies bewirkt auf der Erde eine Temperaturerhöhung von 0,1 bis 0,2 Grad (abhängig von der jeweiligen Literatur). 
Plattentektonik: Durch die Verschiebung der Kontinente gibt es auch Änderungen im Klima. Diese Änderungen vollziehen sich über hunderte Millionen von Jahren. Die Verschiebung der Platten führt zu Änderungen von Meeresströmungen (dadurch bedingt ändert sich der Transport von warmen und kalten Wassermassen) sowie zu Gebirgsbildungen, vulkanischen Aktiviäten, etc.
Erdbahnparameter: Der serbische Mathematiker Milanković beschrieb dahingehend drei sich überlagernde Phänomene die sowohl die Erdachse als auch die Erdbahn um die Sonne betreffen. Sowohl die Erdachse als auch die Erdbahn um die Sonne bestimmen maßgeblich das Klima auf der Erde. Diese Zyklen vollziehen sich in unterschiedlichen Zeitspannen, überlagern sich aber. Die Neigung der Erdachse vollzieht sich in einem Rhythmus von 41.000 Jahren. Neben der Neigung der Erdachse ist auch die Erdumlaufbahn um die Sonne nicht konstant. Hier kommen zwei Phänomene zum Tragen, zum einen die Exzentrizität (Abweichung von der Kreisform) und zum anderen die Präzession der Erdachse. Die Präzession ist dabei eine Änderung der Rotationsbewegung der Erde bedingt durch die Gravitationskräfte von Sonne, Monde und andere Planeten. Während die Exzentrizität der Erdbahn einen Zyklus von 100.000 bis 400.000 Jahren durchläuft, ist der Zyklus der Präzession mit 23.0000 Jahren relativ kurz. 
Vulkane: Vor allem große Vulkanausbrüche können klimawirksam sein. Neben dem Ausstoß des Treibhausgases CO2 tragen sie vor allem durch den Ausstoß großer Mengen an Staubpartikel zu einer Abkühlung der Erdatmosphäre bei. Erhöhte Staubpartikel in der Atmosphäre führen dazu, dass weniger Sonnenstrahlen die Erdoberfläche erreichen und es daher zu einer Abkühlung kommt. 

Fazit: Die natürlichen Klimaschwankungen geschehen relativ langsam (mit Ausnahme etwaiger Auswirkungen durch Vulkane und externen Faktoren wie Meteoriteneinschläge). Diese langsame Entwicklung ermöglichte es, dass sich auch Tier- und Pflanzenarten entsprechend anpassten. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in einigen Klimawandel-Zeiten auch zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ausstarben. 


Quellen:



https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/klimasystem/antriebe/plattentektonik
https://www.klimafakten.de
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/klima-treibhauseffekt#grundlagen
https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/so-funktioniert-der-natuerliche-klimawandel

Der anthropogene Klimawandel


Der Einfluss des Menschen am Klima lässt sich vor allem an den Treibhausgasen festmachen. Betrachtet man die CO2-Konzentration in der Atmosphäre in den letzten 800.000 Jahren, so sieht man, dass sich die Konzentration von Kohlendioxid immer zwischen ca. 200 und 250 ppm befand. Teilweise gab es Ausreißer auf 300 ppm. ppm steht dabei für die Einheit “parts per million”. 1 ppm CO2 entspricht ein Molekül Kohlendioxid pro einer Million Moleküle trockener Luft. Das mag auf ersten Blick gering klingen, aber geringfügige Änderungen haben hier bereits große Auswirkungen auf das Klima. Ähnlich verhält es sich beispielsweise bei unserer Körpertemperatur. Bereits geringe Änderungen unserer Körpertemperatur führen zu entsprechenden Reaktionen und Probleme (Fieber, Bewusstseinsstörungen, Krämpfe etc.). 


1910 überschritten wir erstmals seit mehren Hundertausendjahren wieder die 300 ppm Grenze. Seitdem zeigt die Kurve der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre stark nach oben. 2021 sind wir bei einer Konzentration von 420 ppm angelangt. Eine ähnlich hohe Konzentration gab es zuletzt vor etwa 25 Millionen Jahren. Woher kommt diese Zunahme? Das Kohlendioxid war bis dato unter anderem in Form von fossilen Rohstoffen, wie Öl, Kohle und Gas gespeichert. Durch deren Verbrennung wird dieses Kohlendioxid nun freigesetzt.


Neben Kohlendioxid spielen aber auch die bereits erwähnten weiteren Treibhausgase eine wichtige Rolle. Vor allem dem Methangas kommt hier eine wichtige Rolle zu, denn es ist 25mal so wirksam wie Kohlendioxid. Methan entsteht beim Abbau organischen Materials unter Luftabschluss. Die Massentierhaltung ist hier eine der größten Quellen für Methangas. Daneben spielt auch das Auftauen des Permafrostbodens (ständig gefrorener Boden) eine Rolle, da hierbei auch Methangas frei wird. 


Quellen:



https://nachhaltig-in-graz.at/april-2021-co2-konzentration-420-ppm/ 

IPCC 


Einen wichtigen Beitrag zur Erklärung des Klimawandels liefern die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). In Deutsch oft als Weltklimarat oder als zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen bezeichnet. Der IPCC wurde 1988 gegründet und gibt alle fünf bis sechs Jahre sogenannte Sachstandsberichte heraus. Diese Sachstandsberichte enthalten das geballte Wissen von angesehenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 


Im IPCC Sachstandsbericht werden unter anderem folgende Punkte beschrieben:



Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft;
Abschätzen der Folgen der globalen Erwärmung für Umwelt und Gesellschaft und deren Verwundbarkeit;
Risiko der von Menschen verursachten und von natürlichen Klimaänderungen (Globale Erwärmung);
Technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Möglichkeiten zur Minderung des Klimawandels;
Strategien zur Anpassung an die globale Erwärmung;

Der IPCC verfasst dabei stets auch eine Zusammenfassung für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger. Hier ein paar Aussagen aus dem IPCC Bericht aus dem Jahre 2018:



Menschliche Aktivitäten haben etwa 1,0 °C globale Erwärmung gegenüber vorindustriellem Niveau verursacht, mit einer wahrscheinlichen Bandbreite von 0,8 °C bis 1,2 °C. Die globale Erwärmung erreicht 1,5 °C wahrscheinlich zwischen 2030 und 2052, wenn sie mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter zunimmt. (hohes Vertrauen) (Abbildung SPM.1) {1.2}
Die klimabedingten Risiken für natürliche und menschliche Systeme sind bei einer globalen Erwärmung um 1,5°C höher als heute, aber geringer als bei 2 °C (hohes Vertrauen). Diese Risiken hängen von Ausmaß und Geschwindig keit der Erwärmung, geografischer Lage, Entwicklungsstand und Vulnerabilität sowie der Wahl und Umsetzung von Anpassungs- und Minderungsmöglichkeiten ab (hohes Vertrauen). (Abbildung SPM.2) {1.3, 3.3, 3.4, 5.6}
Klimamodelle projizieren belastbare Unterschiede regionaler Klimaeigenschaften zwischen heutigen Bedingungen und einer globalen Erwärmung um 1,5 °C sowie zwischen 1,5 °C und 2 °C. Zu diesen Unterschieden gehören Zunah men von: der Mitteltemperatur in den meisten Land- und Ozeangebieten (hohes Vertrauen), Hitzeextremen in den meisten bewohnten Regionen (hohes Vertrauen), Starkniederschlägen in mehreren Regionen (mittleres Vertrauen) und der Wahrscheinlichkeit für Dürre und Niederschlagsdefizite in manchen Regionen (mittleres Vertrauen). {3.3}

Quelle:



https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2020/07/SR1.5-SPM_de_barrierefrei.pdf 

Der Klimawandel und seine Folgen

Bedingt durch den Klimawandel kommt es zu diversen Veränderungen global aber auch lokal. Österreich ist aufgrund seiner vielen Gebirge stärker betroffen als etwa Länder, welche relativ flach sind. Daher kommt es, dass weltweit die Temperaturen lediglich um 1 Grad im Durchschnitt angestiegen sind, Österreich aber bereits 2 Grad Erwärmung aufweist. 


Dies hat weitreichende Konsequenzen.


Mit folgenden möglichen Folgen ist in Österreich zu rechnen:



heiße trockenere Sommer mit etwa doppelt so vielen Tagen über 30 Grad Celsius wie bisher
Winter werden schneeärmer
Zunahme der Niederschlagsintensität (mehr Hagel, etc.)
Zunahme von Extremwetterereignissen (Stürme, Dürren, Muren, etc.)
Abnahme des Permafrosts führt zu einer erhöhten Gefahr hinsichtlich Steinschlägen und Bergstürzen
In der Landwirtschaft ist aufgrund der Trockenheit bzw. der Extremereignisse mit abnehmender Ertragssicherheit zu rechnen, darüber hinaus könnte die Qualität abnehmen.
In der Forstwirtschaft ist durch den Anstieg der Temperaturen die Fichte, immerhin die häufigste heimische Baumart, gefährdet. Sie erleidet einen Trockenstress und wird anfälliger gegenüber Schädlingen (Borkenkäfer, etc.). 
Abschmelzen der Gletzscher und somit Verlust natürlicher Wasserspeicher
Auswirkungen auf die Gesundheit, bedingt durch Hitzestress im Sommer und der Ausbreitung von neuen Krankheitserregern. 

Diese Änderungen treten bereits jetzt auf. Um die Folgen für die Zukunft vorherzusagen bedienen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaflter Klimamodelle. Diese Klimamodelle rechnen Szenarien aus. Generell werden die Klimaszenarien anhand verschiedenster Parameter berechnet. Dabei speisen die Wissenschaftler und Wissenschaflter die Modelle auch mit dem Faktor Mensch. Es gibt somit Szenarien die von einem guten Klimaschutz in den nächsten Jahren ausgehen und Szenarien die von einem “business as usual”, sprich ohne Klimaschutz, ausgehen. 


In Tirol sind mit folgenden Änderungen zu rechnen:



Hitzetage & Tropennächte: Aktuell treten in Tirol im Mittel bis zu 15 Hitzetage (Tage mit über 30 Grad Temperatur) pro Jahr auf. In Zukunft (2071–2100) ist in Tallagen bzw. in tieferen Regoinen mit mehr als 50 Hitzetagen (Business-as-usual Szenario) zu rechnen. Auch die Anzahl an sogenannten Tropennächten, das sind Nächte, an denen die Temperatur nicht unter 20 °C absinkt – nimmt zu. Aktuell sind es in den Ballungsräumen der Inntalfurche bis zu vier Nächte im Jahr. In Zukunft könnte die Abkühlung an mehr als 20 Nächten ausbleiben (Business-as-usual-Szenario). Die Zunahme der Temperatur am Tag als auch in der Nacht hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit. Insbesondere die fehlende Abkühlung im Schlaf, kann das Herz-Kreislauf-System des Menschen stark beeinträchtigen. 
Niederschlagsintensität: Grundsätzlich ist von einer Erhöhung der Niederschlagssummen bis zum Ende des Jahrhunderts zu rechnen. Ak
Vegetationsperiode: Die Vegetationsperiode dauert aktuell (1981–2010) in Tirol etwa 160 Tage. Bis Ende des Jahrhunderts wird sie im Mittel jedoch deutlich länger – um 32 Tage (Klimaschutz-Szenario) bzw. 66 Tage (Business-as-usual-Szenario). Dies hat maßgebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft. 

Im Pitztal ist mit folgenden Folgen zu rechnen:


Im Rahmen der Klimawandelanpassungsregion Pitztal errechnete die ZAMG regionale Klimaindizes. Die Daten sehen für das Pitztal vor allem Veränderungen im Bereich der Hitzebelastung, der Vegetationsperiode als auch im Bereich der Schneedeckendauer. Nachfolgend eine Darstellung der wichtigsten Eckpunkte, basierend auf einer Annahme, dass kein Klimaschutz betrieben wird sondern “business – as – usual” den Alltag prägt:


Zunahme der Hitzebelastung


Die erhöhte Lufttemperatur wird vor allem jene Gebiete im Tal treffen, die sich unter 1.000 m Seehöhe befinden oder knapp darüber. Dies sind vor allem Gebiete in den Gemeinden Arzl im Pitztal und Wenns. Aktuell rechnet man in diesen Gebieten mit 4 Hitzetagen, das sind jene Tage mit über 30 Grad. Bis 2070 könnten es 14 Tage sein, bis 2100 wird mit 30 Hitzetagen gerechnet. Im schlimmsten Fall sind es 2100 fast 60 Tage mit Temperaturen jenseits der 30 Grad. 


Änderung der Vegetationsperiode


Die Vegetationsperiode dauert aktuell bei Gebieten unter 1.500 m Seehöhe 177 Tage. Bis 2070 könnte sie 210 Tage lang sein und 2100 gar 230 Tage andauern. Neben der Anzahl an Tagen ändert sich auch der Beginn der Vegetationsperiode. Liegt dieser aktuell für Gebiete zwischen 1000m und 1.500 m Seehöhe beim 21. April könnte es 2070 schon der 07. April und 2100 der 28. März sein. In Gebieten unterhalb von 1.000 m Seehöhe könnte die Vegetationsperiode im Jahre 2100 sogar schon am 05. März starten. 


Abnahme der Schneedecke


Derzeit kann über alle Höhen gerechnet im Pitztal an 237 Tagen eine Schneedecke über 5 cm vorgefunden werden. Bis 2070 könnte sich dies auf 190 Tage und bis 2100 gar auf auf 147 Tage reduzieren. Eine Schneedecke von größer gleich 30 cm ist derzeit auf Höhen über 1.500 m an 195 Tagen vorzufinden. Bis 2070 könnte sich dies auf 147 Tage und bis 2100 auf 102 Tage reduzieren.  


Eine Darstellung der relevantesten Änderungen finden Sie hier in einem Informationsblatt der ZAMG über die KLAR! Pitztal. 


Quellen:



https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/klima/klimawandel 
https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_wohnen_und_umwelt/klimaschutz/Seite.1000200.html 

Anpassungen notwendig!

Ausgehend von den globalen sowie den daraus abgeleiteten regionalen Klimaszenarien ist selbst bei sofortigem Stopp des CO2 Ausstoßes von massiven Veränderungen in unserem globalen sowie regionalem Klima auszugehen. In vielen Teilen unseres natürlichen Systems sind bereits Kipppunkte überschritten und es kommt zu selbstverstärkenden Prozessen, die sich nur schwer stoppen lassen. Ein Beispiel hierfür ist das Abschmelzen des Grönlandeises. Eis reflektiert Strahlung, die dunkle Oberfläche des Meeres hingegen nimmt Wärme auf, wodurch sich das Meer erwärmt und den Eisverlust vorantreibt. Durch den bisherigen Verlust an Eis ist hier bereits ein Prozess im Gange der sich selbst verstärkt. 


Zusammen mit dem Fakt, dass viele Regierungen dieser Welt aktuell nicht die notwendigen Klimaschutz-Gesetze erlassen, um das Paris-Abkommen (2 Grad Ziel – nach Möglichkeit 1,5 Grad Ziel) einhalten zu können (siehe Klimaindex-Tabelle von Germanwatch), ist davon auszugehen, dass die Klimaänderungen entsprechend zunehmen werden und eine Anpassung an die Veränderungen notwendig ist. 


Der Klimawandel führt zu diversen Veränderungen, welche Anpassungsmaßnahmen unter anderem in folgenden Gebieten notwendig macht: 



Wasserversorgung (Trockenheit in bestimmten Jahreszeiten, etc.)
Landwirtschaft (Bewässerung, Hitzestress für Tiere, etc.)
Forst (Trockenstress für Fichte, Waldbrände, Schädlinge, etc.)
Migration (Wanderungsbewegungen bedingt durch Klimaflüchtlinge)
Wirtschaftssystem
Gesundheitssystem (Hitzenotfälle, neue Krankheiten, etc.)
Tourismus (weniger Wintertourismus, etc.)
Flora & Fauna
Naturgefahrenvorsorge (Wetterextreme, etc.)


Klimainformationsblatt Pitztal

Das Klimainfoblatt der KLAR! Pitztal wurde von der ZAMG in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt im Auftrag des Klima- und Energiefonds ausgearbeitet. Das Klimainfoblatt liefert auf 4 Seiten einen schnellen Überblick über die Änderungen im Pitztal und zeigt Chancen sowie Risiken auf. 


Das Klimainfoblatt steht hier zum Download bereit:



Klimainfoblatt KLAR! Pitztal 

Wer ist zuständig?

Wer ist zuständiger KLAR! Manager?

KLAR! Pitztal Management:


Für die Umsetzung der Maßnahmen aus dem regionalen Anpassungskonzept ist das KLAR! Management zuständig. Die Hauptaufgaben des KLAR! Managements lassen sich wie folgt zusammenfassen:



Vernetzung
Koordinierung von Projekten
Umsetzung des regionalen  Anpassungskonzepts
Projektierung von Maßnahmen
Umsetzung bewusstseinsbildender Maßnahmen

Das KLAR! Management wurde beim Regionalmanagement Region Imst angesiedelt. Beim Regionalmanagement Region Imst ist neben der LEADER und INTERREG-Förder- und Projektberatung auch die Geschäftsstelle des Regionalwirtschaftlichen Programms Pitztal angesiedelt. Darüber hinaus ist das Regionalmanagement Bezirk Imst eng mit der Klima- und Energiemodellregion Imst vernetzt. Das gemeinsame Büro bietet somit optimale Synergieeffekte. 


Kontaktdaten KLAR! Pitztal Management: 



Regionalmanagement Region Imst | Kirchplatz 8 | 6426 Roppen

KLAR! Pitztal Antragsteller:


Als Antragsteller für die KLAR! Pitztal fungieren der Planungsverband Pitztal und dessen Gemeinden Arzl im Pitztal, Wenns, Jerzens und St. Leonhard im Pitztal. 


Kontaktdaten Planungsverband Pitztal:



Obmann: Bürgermeister Josef Knabl
Mail:  gemeinde@arzl-pitztal.tirol.gv.at
Tel.: +43 5412 6310 2
Gemeinde Arzl i. P. | Dorfstraße 38 | 6471 Arzl im Pitztal